Die offene Winkelhaltung: Upavistha Konasana

Arbeitest du am Schreibtisch und verbringst viele Stunden deines Tages sitzend auf dem Stuhl? Dann hast du sicher schon einmal gehört, dass Sitzen ungesund ist. Einige Mediziner bezeichnen das Sitzen sogar schon als das neue Rauchen und machen das bewegungslose Verharren auf dem Stuhl für die Entstehung verschiedener Erkrankungen verantwortlich. Vielleicht hast du auch selbst schon bemerkt, dass nach einem Arbeitstag am Rechner deine Schultern und der Nacken schmerzen. Die Sitzhaltungen im Yoga unterscheiden sich grundlegend von dem, was wir in der westlichen Welt unter Sitzen verstehen. Sie sind leicht zu erlernende Asanas, deren positive Auswirkungen du unmittelbar spüren kannst. Hier erfährst du, was die offene Winkelhaltung, Upavistha Konasana, ist, wie du sie richtig ausführst und welche Effekte ihr nachgesagt werden.
Was ist Upavistha Konasana?
Upavistha Konasana ist Sankrit und bedeutet „sitzen“ (Upavistha) und „Winkel“ (Kona). Es handelt sich um eine Sitzhaltung mit weit gespreizten Beinen. Manche Kinder nehmen diese Haltung beim Spielen intuitiv ein und halten sie für einen längeren Zeitraum scheinbar ohne jede Anstrengung. Du kannst Upavistha Konasana aufrecht sitzend üben oder in der Variation der Vorwärtsbeuge. Die Asana ist relativ leicht auszuführen und eignet sich deshalb auch für Anfänger oder Menschen, die normalerweise kein Yoga machen, aber diese Yogaübung in ihren Alltag einbauen möchten. Nur, wenn du gerade ein Kind entbunden hast oder eine Gebärmutterhalssenkung vorliegt, solltest du diese Übung meiden. Möchtest du deine Beweglichkeit verbessern und im Alltag lockerer werden? Dann solltest du Upavistha Konasana in deine regelmäßigen Yogastunden unbedingt einbeziehen.
So nimmst du die Sitzhaltung korrekt ein
Lege deine Yogamatte quer und nimm eine bequeme Sitzposition ein. Grätsche die Beine so weit auseinander, dass du eine Dehnung spürst, ohne dass dein Becken nach hinten kippt. Du kannst dir als Hilfsmittel ein zusammengerolltes Handtuch oder ein Kissen unter das Gesäß legen. Greife mit den Händen unter dein Gesäß und ziehe die Muskeln sanft nach außen. Schiebe die Fersen nach außen und lass die Füße aufrecht. Nun richte deine Wirbelsäule auf und lass deinen Scheitel nach oben streben. Atme für einige Atemzüge tief ein und aus und lass dann den geraden Rücken nach vorn sinken. Nach vier bis sechs Atemzügen richtest du dich wieder auf. Finde nun eine bequeme Sitzposition, schließe deine Augen und spüre nach. Wichtig ist, dass du die Übung so ausführst, dass du eine deutliche Dehnung, aber keine Schmerzen spürst. Wenn es dir schwer fällt, aufrecht zu sitzen, kannst du dich beim Üben auch mit dem Gesäß an die Zimmerwand schieben und den Oberkörper locker anlehnen. Wenn du die Asana häufig übst, wirst du deine Beine immer weiter spreizen können. Auch wird es dir schon bald leichter fallen, dich mit geradem Rücken nach vorn zu beugen.
Die Wirkungen von Upavistha Konasana
Upavistha Konasana ist eine einfache und ungeheuer wirkungsvolle Asana. Sie streckt die Kniesehnen und öffnet Leisten und Hüften. Ihr wird nachgesagt, Ischiasbeschwerden zu lindern und die Durchblutung des gesamten Unterleibs anzuregen. Somit soll sie nicht nur die Menstruation regulieren, sondern auch die Gesundheit der Eierstöcke fördern. Auch als Geburtsvorbereitung kann dir Upavistha Konasana gute Dienste leisten. Bei Männern fördert Upavistha Konasana die Gesundheit und Funktion von Hoden und Prostata. Wenn du beim Üben den Oberkörper nach vorn fallen lässt, kann die Asana Kopfschmerzen lindern, Müdigkeit und Angst reduzieren und bei Fieber regulierend wirken. Da auch die Nieren durch Upavistha Konasana entgiftet werden, unterstützt diese Übung deinen gesamten Körper während des Fastens oder in Stresssituationen.
Bild © fizkes
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Nick ist seit vielen Jahren begeisterter Yogaanhänger.
Er glaubt fest daran, dass Yoga dabei hilft, dass Menschen friedlicher werden können und so unsere Erde eine bessere wird.
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Dieselbe Asana kenne ich mit dem Namen “Weite Dehnung”.
https://www.youtube.com/watch?v=bdg-byY0er0
Hier ein sehr schönes Video, das diese Position zeigt und auch “lehrt”, auf eine sehr künstlerische Art mit Musik und einem Inhalt: die Bodennähe, welche sich in der Stellung erleben und ausdrücken lässt.
Schöne Praxis wünsche ich